Miles Dewey Davis (III),
wurde am 26. Mai 19 26 in Alton, Illinois als Sohn eines wohlhabenden, schwarzen Zahnarztes geboren. Ein Jahr später zog die Familie wegen der Rassenunruhen nach East St. Louis, Illinois. Er bekam Orgelunterricht von seiner Großmutter, seine Mutter spielte Geige und Klavier.
Zum 13. Geburtstag erhielt Miles seine erste Trompete von seinem Vater, er spielte Trompete gegen den Willen seiner Mutter, die wollte, dass er Violine spielte.
Von einem Patienten seines Vaters erhielt er Trompetenunterricht, lernte, ohne Vibrato zu spielen. Nun war die Zeit reif, Miles spielte in seiner ersten Band (Schülerband).
1944-1947
1944 trat Miles David als Vertretung für den Trompeter in der Billys Eckstines Band auf. Er begegnete einem Mann, mit dem er in seinem Leben noch viel zu tun haben sollte: Charlie Parker. Er war ihm das Vorbild für künstlerische Identität und musikalischen Ausdruck. Ab 1944, nachdem er mit der High School fertig war, ging er mit Parker nach New York, wo er an der renommierten Julliard School of Musik studierte. Nebenher spielte er weiterhin Jazz in verschiedenen Bands und Clubs. Auch hatte er während des Studiums Gelegenheit, mit vielen Bebop-Musikern zusammen zu spielen. 1946/47 ging er zusammen mit Billy Eckstine auf Tournee, außerdem spielte Trompete im Charlie-Parker-Quintett: Er wurde ein Improvisationstalent, mit vibratoloser, undynamischer, verhauchter und gedämpfter Tongebung.
1948-1954
1948 gründete Miles Davis in New York mit der Capitol-Band "Miles Davis Nonett" seine erste eigene Gruppe. Er schrieb seine ersten eigenen Arrangements, bereitete dem Übergang vom BeBop zum Cool-Jazz mit Plattenaufnahmen wie "Birth Of The Cool", "Blue Haze", "Blue Moods" den Weg und galt seitdem als zentrale Schlüsselfigur des modernen Jazz. 1949 besuchte er Europa und lernte in Paris Juliette Greco kenne und lieben. In diesem Jahr begann seine Heroinsucht (zu dieser Zeit waren viele seiner Musikerkollegen Junkies), die bis 1954 andauerte.
1955-1968
1955 gelang ihm der Durchbruch. Mit Platten wie "Relaxin", "Steamin", "Round About Midnight", "Milestones", begeistert er die Kritiker und seine Aufnahmen unter den Labeln Blue Note, Prestige und Columbia führten die Jazzcharts an. Mit dem Miles Davis Sextet, bestehend aus Miles Davis (Trompete), John Coltrane (Tenorsax), Cannonball Adderley (Altsax), Bill Evans (Piano), Paul Chambers (Bass), und Jimmy Cobb (Drums) entsteht mit dem Album "Kind Of Blue", mittels modaler Spielweise das wohl schönste Ergebnis improvisatorischen Schaffens der Jazzgeschichte.
Mit dem Arrangeur Gil Evans entstehen so fantastische Alben wie "Sketches Of Spain", "Porgy And Bess", "Quiet Nights" und "Miles Ahead". Sein zweites Quintett mit Wayne Shorter (Tenorsax), Herbie Hancock (Piano), Ron Carter (Bass), und dem erst 17 Jahre jungen Tony Williams wird ein großer Erfolg und Alben wie "Miles Smiles", "Nefertiti", "Sorcerer", "The Complete Live At The Plugged Nickel 1965" und "Water Babies" sind herausragende Beispiele für den Jazz dieser Epoche.
1968-1976
Ab 1968 kam die Übernahme von rhythmischen Elementen und elektrisch verstärkten Instrumenten aus der Rockmusik ins Spiel. 1970 machte sich mit dem Album "Bitches Brew" zum ersten Mal der Jazzeinfluss auf die Rockmusik bemerkbar. Miles benutzte ein WahWah, das an seiner Trompete angeschlossen, ungehörte Töne erzeugte. Dieses Album leitet die Fusion von Rock und Jazz ein, und Miles spielte auch auf Rockkonzerten und nicht nur auf Jazz Festivals. Miles Davis war sehr eigenwillig, spielte oft mit dem Rücken zum Publikum und gab sich extrovertiert und arrogant. Nahezu alle die im Jazz-Rock zu Ruhm und Ehre kamen, durchliefen seine Ensembles wie z.B. John McLaughlin, Herbie Hancock, Chick Corea, Joe Zawinul, Jack De Johnette. Miles schrieb als Komponist auch einige Filmmusiken wie "Fahrstuhl zum Schafott", "Dingo", oder "The Hot Spot".
1976-1981
Bei einem Unfall 1972 mit seinem Lamborghini brach er sich beide Fußknöchel und in den folgenden Jahren hatte er verschiedene Krankenhausaufenthalte (Hüftgelenkoperation, Gallensteine, u.a.). Dies und auch musikalische Gründe (seine Musik wirkte überladen und er war sich seines Erfolges nicht mehr so sicher und die Jazzkritiker bemängelten seine Platten) waren es, dass er sich aus der Öffentlichkeit zurückzog. Von 1976 bis 1981 wiederholte sich die Sucht von 1949-54, diesmal war es Kokain und es gab einen totalen Rückzug von der Bühne. Manche hielten ihn für tot.
1981-1991
Im Sommer 1981 war Miles´ großes Comeback auf dem Jazz Festival in New York. Mit der stark rockorientierten Band macht er in den folgenden Jahren erfolgreiche Tourneen mit dreistündigen Konzerten in Japan und Europa. Durch sein Comeback machte er den Jazzrock wieder populär, nachdem er in den Jahren zuvor an Qualität gelitten hatte. Wieder gab er jungen Musikern die Chance, berühmt zu werden. In seiner gesamten aktiven Zeit machte er rund 80 verschiedene Musiker bekannt. Mit den Alben "Tutu", und "You`re Under Arrest" fand er auch noch Zugang zum Popgeschmack der 80er Jahre. 1990 arbeitete er z. B. mit Prince und sogar mit Rappern ("Doo-Bop"). Er bekam Auszeichnungen u.a. als Ehrendoktor der Universität Nanterre 1988, Grand Médaille de Vermail 1989 und dem Grammy-Award 1990 für sein Gesamtwerk.
Miles Davis stirbt am 28. September 1991.